Anti-Anti

Spielen gegen Antisemitismus

Jüdisches Leben in Deutschland – das gab es nicht nur zwischen 1933 und 1945. Jüdisches Leben und Kultur gibt es nachweislich seit 1700 Jahren auf deutschem Boden. Und damit ist das Judentum weit älter als beispielsweise Friedrich Nietzsche, die Erfindung der Pfandflasche oder der Kölner Dom – zusammen! Juden und Deutsche lebten also eng zusammen. Doch meist wurden die Schwächsten der Gesellschaft und die Außenseiter zu Sündenböcken für selbstverwaltete Misswirtschaft gemacht.

So kam der Anti-Semitismus in die Welt… der in modernen Gesellschaften nicht hinnehmbar ist! Er lässt sich weder entschuldigen noch unter den Teppich kehren. Ihm lässt sich nur mit Bildung und Aufklärung begegnen. Und deshalb haben wir unser Programm Anti-Anti ins Leben gerufen: die Jüdische Woche Dresden spielt gegen Anti-Semitismus. Dazu entwickeln wir pädagogische Projekte, gehen an Schulen, kooperieren mit jüdischdeutschen Künstler:innen, entwickeln eine eigene Filmreihe und vermitteln so das Wissen um sich gegen teils einfältigen, teils hinterhältigen, alten und neuen Anti-Semitismus zu schützen.

Anti-Anti – Ihr hört von uns!

Direkt zu unseren Projekten


 

Mit Unterstützung des Jewish Music Institute (JMI) London

Seit Gründung des Festivals kommen jedes Jahr bedeutende jüdische Kunst- und Kulturschaffende aus aller Welt in die sächsische Landeshauptstadt. Fast alle haben neben ihrer künstlerischen Tätigkeit auch jahrelange pädagogische Erfahrung: z.B. bei der Durchführung von Workshops, der Leitung von Meisterkursen oder der Veranstaltung von Konzerten in Schulen.

Mit dem neu entwickelten Programm Spielen gegen Antisemitismus wollen wir ein Zeichen setzen und die zahlreiche Möglichkeiten der kulturellen Bildung und des Austauschs, die sich während unseres Festivals ergeben, auch Kindern, Jugendlichen und benachteiligten Menschen aktiv aufzuzeigen. Unser Ziel ist es, den Kontakt zwischen den Festival-Künstler:innen und denjenigen zu fördern, die normalerweise keine Konzerte oder Theateraufführungen besuchen würden.

Spielen gegen Antisemitismus hat vier Ziele:

  1. kulturelle Bildung für Kinder fördern,
  2. Jugendliche und Benachteiligte mit kultureller Vielfalt in Kontakt bringen,
  3. über Antisemitismus aufklären,
  4. über die wesentliche und nachhaltige Rolle, die die jüdische Kultur in Europa spielt und gespielt hat, zu informieren.

Wie jeder Rassismus nährt sich der Antisemitismus oft aus mangelnder Vertrautheit, aus der Angst vor dem Anderen, aus dem Misstrauen gegenüber dem Unbekannten. Tatsächlich ist die Rhetorik, die in der Vergangenheit (und nicht nur) gegen Juden verwendet wurde, identisch mit der, die heute gegen andere »Andere« verwendet wird. Heute haben viele Deutsche kaum noch alltäglichen Kontakt mit echten Juden. Vieles von dem, was sie lernen, kommt aus den Massen- und sozialen Medien oder aus dem Familienkreis. Unser Projekt ist daher darauf ausgerichtet, diese Mauern der Unvertrautheit zu durchbrechen. Wir bringen junge Menschen und Kinder – aber auch Älteren – in den direkten Kontakt mit jüdischer Kultur und ihren Kulturschaffenden.

Eine Stunde oder ein Nachmittag, in der man beispielsweise Instrumente baut und spielt, während eines interaktiven Konzerts groovt, singt und klatscht, traditionelle jüdische Tänze lernt oder an einer Erzählstunde teilnimmt, machen nicht nur Spaß. Es ist auch eine sanfte und effektive Art, in einer nicht bedrohlichen Umgebung gegen Antisemitismus zu erziehen.

Hoffentlich weckt dies alles Ihre Neugierde auf das jüdische Leben, auf seine lange, historische, einst alltägliche und überall in Europa vorhandene Präsenz – und zeigt gleichzeitig, dass die jüdische Kultur trotz der Tragödie des Holocausts eine freudige und wirkliche Einheit in der Gegenwart bleibt.

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