Die Dresdner Künstlerin Lea Grundig schuf während ihres Lebens etwa 4.200 Werke, darunter 1.200 Arbeiten während ihres palästinensischen Exils. Als gefährdete Jüdin im NS-Regime erreichte sie 1940 das Exil nach zwei Gefängnis-Internierungen in Dresden. Auch nach ihrer Rückkehr 1949 entstanden in ihrem Dresdner Atelier hochwertige und spannende Bilder, die das “neue” Deutschland in der Sowjetischen Besatzungszone und späteren Deutschen Demokratischen Republik in Industrie und Landwirtschaft zeigten.
Eine Ausstellung über ihr Werk zum Schicksal der Jüdinnen und Juden während der Shoah stammt aus der Sammlung von Maria Heiner. Lea Grundig schuf diesen Zyklus während ihres Exils von 1942 bis 1944 und war eine der Ersten, die sich künstlerisch mit der Shoah auseinandersetzte. Der Dichter Kurt Liebmann verfasste 1947 in Dresden begleitende Texte zu den einzelnen Bildern.
Das umfangreiche Gesamtwerk von Lea Grundig besteht aus Zeichnungen, Linolschnitten, Kaltnadelradierungen, Lithografien, Aquarellen und Illustrationen. Es behandelt verschiedene Zeitabschnitte und Menschen, die sie in unterschiedlichen Lebenssituationen umgaben. Besonders häufig verwendete sie Kindermotive und schuf zahlreiche Kinderbuchillustrationen, was ihre große Liebe zu Kindern zeigt. Ihre Darstellung von Frauen und Männern in dramatischen und emotionalen Szenarien spiegelt auf einzigartige Weise die historischen Ereignisse ihrer Schaffenszeit wider. Lea Grundigs Bilder, die eine Hommage an den Menschen darstellen, werden auch künftige Generationen berühren. Ihr Werk wird weltweit in verschiedenen Archiven, Museen sowie staatlichen und privaten Sammlungen aufbewahrt.
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Die Ausstellung ist ein gemeinschaftliches Projekt von Frau Dr. Maria Heiner, HATiKVA e.V. und der Wir-AG.
Bild: Nach Lublin, 1943–44, Zyklus Im Tal des Todes