— URAUFFÜHRUNG —
Valeska Gert (1891 bis 1978) war ein Phänomen: In den 1920er Jahren wurde die gebürtige Berlinerin weltberühmt und machte als Tänzerin und Anti-Performance-Künstlerin international Karriere. 1933 floh sie vor den Nazis über Umwegen nach Amerika, wo sie mit ihrem Nachtclub beggar’s bar in New York Furore machte.
Als sie schließlich 1947 nach Deutschland zurückkehrte, war ihre eigenwillige Kunst nicht länger gefragt. Obwohl sie mit ihren Choreografien vom Leben der einfachen Leute und der Gescheiterten das Tanztheater revolutionierte, gerieten Valeska Gert und ihr Werk vollkommen in Vergessenheit – anders als etwa Zeitgenossinnen wie Mary Wigman oder Lotte Lenya. Ausgerechnet in Kampen auf Sylt avancierte Valeska Gert mit ihrem Ziegenstall zum Geheimtipp und zur skurrilsten Nachtclubbesitzerin Deutschlands.
In dem Stück ehrt die israelische Tänzerin und Choreografin, Michal Ben Lior, den Geist von Valeska Gert. Begleitet wird sie an diesem Abend von Frank London (Komposition & Trompete) & Shai Bachar (Klavier), während Stella Jürgensen (Rezitation & Gesang) Texte aus Valeska Gerts Autobiographie „Ich bin eine Hexe – Kaleidoskop meines Lebens“ rezitiert, gemischt mit Zitaten aus Interviews und anderen Quellen.
Textfassung: Stella Jürgensen, Tine Kindermann & Frank London (basierend auf Texten und Interviews von und über Valeska Gert)
Musik: Frank London & Shai Bachar
Choreographie: Michal Ben Lior
Bühnenbild & Gestaltung: Tine Kindermann
Mitwirkende:
Michal Ben Lior: Tanz & Performance
Stella Jürgensen: Rezitation & Gesang
Frank London: Trompete
Shai Bachar: Keyboards