Im Anschluss an den etwa 40-minütigen Film gibt es ein Publikumsgegespräch. Moderation: Valentina Marcenaro
Film in Englisch und Deutsch mit Untertiteln
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Die Dokumentation „Stille Schatten – Antisemitismus als Teil jüdischer Identitäten“ ist eine beeindruckende und erschütternde Reise durch ein europäisches Jahrtausend, welches von Mikroaggressionen und Antisemitismus geprägt ist. Vom 1. Kreuzzug bis zur heutigen Zeit gibt sie einen tiefen Einblick in die alltäglichen Herausforderungen und das Erbe, dem das jüdische Volk entgegentritt.
Der Film beginnt mit einer historischen Darstellung, die die Zuschauer:innen auf eine emotionale Reise durch die Jahrhunderte mitnimmt. Untermalt von der Musik des italienischen „Ensemble Lucidarium“ beschreibt sie die grausamen Ereignisse, die die jüdischen Bewohner:innen der SHUM-Städte Mainz, Speyer und Worms erleben mussten und lässt keinen Zweifel daran, wie tief verwurzelt der Antisemitismus in der europäischen Geschichte ist.
Dabei geht es jedoch nicht nur um die offensichtlichen Auswirkungen des Antisemitismus, sondern auch um die subtileren Formen der Diskriminierung, die als Mikroaggressionen bekannt sind. Indem sie sich auf alltägliche Beispiele von Vorurteilen, Stereotypen und auf- beziehungsweise abwertenden Bemerkungen konzentriert, zeigt die Dokumentation, wie diese scheinbar kleinen Akte der Feindseligkeit das Leben und das Selbstwertgefühl der jüdischen Gemeinschaft tagtäglich und nachhaltig bis heute beeinflussen.
Die Kombination von historischen Fakten, Experteninterviews und persönlichen Berichten von jüdischen Menschen aus verschiedenen Generationen verleiht der Dokumentation eine außergewöhnliche Tiefe und Authentizität. Man spürt die Wut, die Trauer, aber auch die Hoffnung, die aus den Stimmen derer spricht, die mit Antisemitismus und Mikroaggressionen konfrontiert sind.
„Stille Schatten“ gibt nicht nur einen Einblick in das Leid der jüdischen Gemeinschaft, sondern beleuchtet auch die Bemühungen und Erfolge im Kampf gegen den Antisemitismus. Dadurch wird ein positiver Ausblick geboten, der zeigt, wie Widerstand und Solidarität dazu beigetragen haben, das Erbe der jüdischen Identität zu bewahren und den Hass zu überwinden. Der Film erinnert daran, dass wir alle Teil einer globalen Gemeinschaft sind, die Verantwortung für ein gleichberechtigtes und friedliches Miteinander tragen.
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Antisemitismus ist kein Kavaliersdelikt!
Sie haben einen antisemitischen Vorfall selbst erfahren und/oder möchten einen antisemitischen Vorfall melden? Der Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e.V. verfolgt das Ziel, mit Hilfe des Meldeportals https://www.report-antisemitism.de bundesweit eine einheitliche zivilgesellschaftliche Erfassung und Dokumentation zu gewährleisten.
Der Bundesverband befördert insbesondere das Vertrauen und damit verbunden die Bereitschaft jüdischer und als jüdisch wahrgenommener Personen, zivilgesellschaftliche Melde- und Unterstützungsangebote wahrzunehmen. Jeder Fall wird (anonym) bearbeitet und es erfolgt in jedem Fall eine Rückmeldung – auf Wunsch auch mit Vermittlung psychosozialer, juristischer, Antidiskriminierungs-, Opfer- oder Prozessberatung.
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Eine Produktion der Jüdischen Woche Dresden 2023.
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Konzeption
Avery Gosfield
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Regie
Matthias Barthel
Nils Brabandt
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Kamera und Ton
Matthias Barthel
Nils Brabandt
Marvin Menné
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Schnitt und Postproduction
Matthias Barthel Nils Brabandt
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Übersetzungen
Avery Gosfield
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Aufnahmeleitung und Ton Ensemble Lucidarium
Benjamin Dreßler
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Interviews
Avery Gosfield
Carla Nahadi Babelegonto
Enrico Fink
Karin Kissel
Leah Lautenschläger
Marco Siegmund
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Musik und wissenschaftliche Recherche
Ensemble Lucidarium
Avery Gosfield – Blockflöten, Einhandflöte & Trommel
Carla Nahadi Babelegonto – Gesang
Élodie Poirier – Vielle & Rebec
Enrico Fink – Gesang
Luca Piccioni – Gesang, Laute, Zitter
Massimiliano Dragoni – Percussion & Hackbrett
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Außerdem danken wir für ihre Kooperation
Filmgalerie Phase IV
Jüdischer Friedhof „Heiliger Sand“ in Worms
Bundesverband der Recherche- und Informationsstellen Antisemitismus e.V.
Jüdische Kultusgemeinde Mainz – Rheinhessen K.d.ö.R.
Jüdisches Museum Worms – Raschihaus
UNESCO-Welterbe „SchUM-Stätten“
Nibelungen Stadt Worms
Synagoge Worms
Kunsthaus Worms
Wunderhoeren Festival
Dr. David Maier, Kulturkoordinator der Stadt Worms
Gunther Minas, Artistic director ShUM Artist in Residence Program
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Gefördert von: KULTUR.GEMEINSCHAFTEN