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Jude bleiben – Deutscher werden

Der Dresdner Historiker, Dr. Herbert Lappe, begibt sich auf den Spuren seiner Vorfahren tief hinein in 250 Jahre jüdischdeutsche Geschichte:

“Von meinem Vater übernahm ich eine Schachtel mit Familiendokumenten. Sie hatten die Flucht vor den Nazis und die Rückkehr nach Deutschland überstanden. Als ich die Dokumente in die Hand bekam, begann ich mich intensiv mit den sozialen Bedingungen, unter denen meine Vorfahren lebten, zu beschäftigen. Ich recherchierte in Bibliotheken und Archiven, führte weltweite Korrespondenzen und gewann allmählich ein differenziertes Bild des Lebens meiner Familie als Teil der komplizierten deutsch-jüdischen Geschichte. Eine Familiengeschichte, die repräsentativ für eine gewisse Gruppe von Juden ist.”

Sowohl Antisemiten wie auch übereifrige Judenfreunde unterscheiden zwischen Juden und Deutschen. Bis heute, wie Diskussionen über das Jüdische Museum in Dresden zeigen. Anhand der Entwicklung seiner Familie zeichnet Werner Lappe diesen Weg nach: Von geduldeten Juden, hin zu Deutschen jüdischer Konfession – bis die Nazis seinen Vorfahren die deutsche Staatsbürgerschaft entzogen.

— Bitte beachten: Die Veranstaltung findet nicht in der Loschwitzer Kirche statt, sondern im 5 Minuten Fußweg entfernten Gemeindehaus. —

Mit freundlicher Unterstützung von Weltoffenes Sachsen für Demokratie und Toleranz
Okt 04 2021

Details

Datum: 4. Oktober 2021
Beginn: 18:00
Eintritt: 3 € – 5 €
Veranstaltungs- kategorie:,

Venue

Gemeindehaus Loschwitz

Grundstraße 36
Dresden, 01156

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Herbert Lappe aus Dresden kam nach der Herrschaft der Nationalsozialisten mit seinen Eltern aus dem englischen Exil in die DDR. Hier fühlte er sich als sogenannter „Drei-Tages-Jude“, der nur zu den großen jüdischen Feiertagen in die Synagoge geht.

Während der Wendezeit war er kurzzeitig bei der führenden Oppositionsgruppe in Dresden, der Gruppe der 20, aktiv. Nach der Teilnahme am allerletzten Parteitag der SED kehrte er wieder in den Vorstand der Jüdischen Gemeinde zurück und repräsentierte diese unter anderem in der Stiftung Sächsische Gedenkstätten.